Fischdiebstahl? Jugendliche töten hunderte Fische

Bachforellen, Äschen, Barben, Schmerlen - nur wenige überlebten in der prallen Sonne.

Versuchten Fischdiebstahl als „jugendlichen Leichtsinn“ zu bezeichnen, fällt angesichts der Tragweite schwer. Womöglich handelte es sich bei dem Vorfall in einer Fischzucht in Gratwein, bei dem hunderte Fische verendeten, um einen solchen Fischdiebstahl. Die Suche nach den Übeltätern läuft aktuell, die Polizei bittet um Tipps bei der Fahndung.

Was war passiert? Zwei bisher unbekannte Jugendliche waren kürzlich in die Anlage eines Fischzucht-Betriebes in der Gemeinde Judendorf-Gratwein eingedrungen. Am helllichten Tag, gegen 11 Uhr Vormittag. Berichten zufolge versuchten die beiden dort mit einem Netz womöglich zig Fische abzugreifen – Fischdiebstahl also. Da der Fischfang mit einem Netz aber eine Menge Aufwand und Kraft bedarf, dachten sich die Übeltäter wohl, es wäre eine weit bessere Idee, die Schleuse des Teiches zu öffnen und einfach das Netz dahinter zu platzieren. Tja, dies taten sie dann auch – gewaltsam natürlich. Jeder Fisch- oder Teichbesitzer weiß, dass der Abfluss eines Teiches, vor allem eines Zuchtteiches, der heikelste und zugleich wichtigste Teil der gesamten Anlage ist. Entscheidet der „Mönch“ bzw. die Schleuse doch über Leben und Sterben der Fische und über wirtschaftlichen Gewinn oder großen Schaden für den Züchter.

Fischdiebstahl schlug fehl, Schaden bleibt

Beim Versuch diese Fische mit dem Netz abzufangen entwichen zig tausend Liter Wasser durch die Schleuse und der Wasserspiegel senkte sich rapide. Gerade in der aktuellen Wettersituation (Trockenheit und niedrige Wasserstände überall im Lande) eine heikle Situation. Obwohl der Sohn des Besitzers der Fischzucht die beiden Halunken auf frischer Tat ertappte, diese jedoch fliehen konnten, war das Unglück durch die Schäden an der Schleuse nicht mehr zu verhindern. Der Fischdiebstahl ging zwar daneben, der Schaden durch hunderte verendete Fische bleibt.

Die Polizei hat die Fahndung aufgenommen und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung – vor allem in der Region um Gratwein-Straßengel nördlich von Graz. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um ortskundige Personen handelt. Nach der Beschreibung des Zuchtbetreiber-Juniorchefs hatte ein Jugendlicher braun-blonde, sein Kumpane dunkle Haare. Beide hatten Sturzhelme bei sich und dürften deshalb mit einem Moped bzw. Motorfahrrad unterwegs gewesen sein. Das Alter dürfte zwischen 14 und 18 Jahren liegen.

Etwaige Zeugenhinweise sind unter der Telefonnummer 059/133 6137 an die Polizeiinspektion Gratwein zu richten.

Übrigens: Fischdiebstahl ist kein Kavaliersdelikt! Rechtliches dazu gibt es in diesem Beitrag