Ein Baggersee ist oft durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Steil abfallende Uferkanten und loser Untergrund. In Kombination natürlich alles andere als stabil und zudem eine Gefahr, vor allem für ältere Angelfischer. Da muss eine Sanierung her, aber diese kann schon zur Herausforderung werden.
Bereits im Frühsommer dieses Jahres konnte das Großprojekt einer Ufersanierung und Sicherung am steirischen Roman Gallin See umgesetzt werden. Die Firma Rössler, die auf Beton- und Kiestransporte spezialisiert ist, wurde sowohl wegen ihrer Expertise, als auch maschineller Power zur Unterstützung hinzugezogen. Der erst Abschnitt dieser umfangreichen Ufersanierung wurde ja bereits im Spätherbst 2016 umgesetzt, nun folgten die restlichen Abschnitte.
Die mittels Grobsteinschlichtung neu gesicherten Uferbereiche des 14 Hektar großen Baggersees sind über den Sommer bereits gut angewachsen, sodass die Spuren der schweren Baumaschinen weitgehend wieder verschwunden sind. Parallel zur Fertigstellung dieser Maßnahmen wurde mit einem Projekt hinsichtlich Renaturierung der Schonbucht bzw. Flachwasserzone und der umlaufenden Uferbereiche am Roman Gallin See begonnen.
Über die Sommermonate konnten zahlreiche Seerosenfelder im Baggersee angelegt, Hornkraut-Bereiche eingerichtet, und sogar mehr als 40 Kilogramm Krauses Laichkraut in zahlreichen Arbeitsstunden eingebracht werden. Krauses Laichkraut deshalb, weil es als Unterwasserpflanze einen hohen Stellenwert als Sauerstofflieferant, Schattenspender und Versteckmöglichkeit hat und sogar Algenblüten verhindern kann. Durch den hohen Nährstoffbedarf an gelöstem Phosphat und Stickstoff entzieht es damit den Algen die Basis für eine Massenvermehrung.
Zusätzlich wurden aus den zuvor erwähnten Ufersanierungs- und Sicherungsmaßnahmen wertvolle Wurzelstämme gewonnen, die nunmehr in form von Totholz als bereichernde Strukturelemente in die Schonbucht eingebracht wurden. Überraschendes und amüsantes Detail am Rande: Schon während der Arbeiten zur Einbringung diverser Pflanzen konnte man das Interesse der unterschiedlichsten Fische rund um den Arbeitsbereich miterleben – von Scheu keine Rede.
Nachdem die „störenden“ Menschen die Arbeitsbereiche im Wasser verlassen hatten, wurden diese sofort einer ausgiebigen Inspektion unterzogen. Es schien, als erfreuten sich die neu gestalteten Bereiche binnen kürzester Zeit großer Beliebtheit unter allen Fischarten.