Huchen-Hochzeit in bedrohter Mur

Huchen-Hochzeit 2016, mitten in Graz © Franz Keppel

Eine Huchen-Hochzeit findet derzeit mitten in Graz statt. Ein Schauspiel just an einem der bedrohtesten Abschnitte der Mur, die ja bekanntermaßen mit Staukraftwerken zugebaut werden soll. Wir haben die Bilder (am Ende des Beitrages)!

Kein Geheimnis sind jene Pläne zur Errichtung eines Staukraftwerkes an der Mur mitten im Grazer Stadtgebiet. Von „sauberer Energie“ wird gesprochen. Ein „Naherholungsgebiet“ wird den Grazerinnen und Grazern suggeriert. Sogar als „Ökologisch wertvoll“ wird dieses Staukraftwerk vom Grazer Bürgermeister Nagl bezeichnet. Was solch ein Bau jedoch für Konsequenzen für den Lebensraum „Fluss“ hätte, kann man HIER oder auf der Homepage der Initiative „Rettet die Mur“ nachlesen.

Huchen in Gefahr

Kein Geheimis ist auch, dass der europaweit vom Aussterben bedrohte Huchen mit der Mur einen Lebensraum hat, in der er sich noch von selbst reproduzieren und überleben kann – eine Seltenheit in ganz Europa. Welch wundervolles Spektakel dies sein kann, wurde jetzt sogar von der größten Tageszeitung Südösterreichs aufgenommen. So hat die Kleine Zeitung in der Ausgabe vom 10. April der Huchen-Hochzeit sogar eine Doppelseite gewidmet.

Doppelseitiger Bericht über eine Huchen-Hochzeit in der Mur.

Doppelseitiger Bericht über eine Huchen-Hochzeit in der Mur.

Huchen als Chance

Vielleicht gibt es angesichts dieses tollen und seltenen Spektakels ja doch eine Zukunft für „Hucho Hucho“ in Graz. Vielleicht erkennen die Verantwortlichen des Projektwerbers Energie Steiermark ja doch die Wertigkeit eines zumindest teilweise noch frei fließenden Flusses. Weltweit, vor allem in den USA werden nämlich mehrheitlich Dämme und alte Kraftwerke abgerissen oder gesprengt und den Flüssen ihr ursprünglicher Charakter zurückgegeben. Aber auch in Österreich selbst kann man den Kontrast erkennen. In Niederösterreich zum Beispiel, müssen die Donaulachse mühsam und kostspielig besetzt werden (Siehe Bericht hier auf orf.at). Was für ein Glück also, dass sich dieser prächtige Fisch von selbst erhalten kann – noch.

Ja vielleicht erkennt sogar der Grazer Bürgermeister und Pro-Kraftwerk lobbyierende Siegfried Nagl, der sich 2007 medienwirksam noch FÜR den Huchen – „Der Lebensraum dieses wunderschönen Fisches muss in Graz erhalten bleiben!“ – ins Zeug legte, dieses unglaublich wertvolle Potential.

Siegfried Nagl mit Huchen

2007: Siegfried Nagl posiert pressewirksam mit einem Huchen – dem König der Mur. Zitat: „Der Lebensraum dieses wunderschönen Fisches muss in Graz erhalten bleiben!“

Huchen-Hochzeit 2016 in Graz – Die Bilder: